Experten erklären: Wer erfolgreich Cannabis-Setzlinge ziehen will, braucht Fingerspitzengefühl - L'essentiel

2022-07-15 17:33:02 By : Admin

KALBORN – Vier Pflanzen für den Privatgebrauch sollen in Luxemburg bald erlaubt sein. Für ein gutes Erntergebnis müssen aber einige Dinge beachtet werden.

Landwirt Norbert Eilenbecker und André Steinmetz, Doktor der Biologie, bauen seit 1995 Industriehanf in Kalborn an, auf dem Gebiet «Cannabis» sind sie also Experten – professionell gesehen, versteht sich. Ganz unproblematisch sehen die beiden den Gesetzestext der Regierung zum privaten Anbau nicht, es mangelt laut ihnen an Präzision. Vier Cannabispflanzen sind demnach im privaten Bereich erlaubt, wenn sie aus Samen gezogen werden. «Aber was bedeutet vier Pflanzen?», fragt Eilenbecker, «es kann sie in allen Größen geben, die sehr unterschiedliche Erträge liefern. Und dann kommt es darauf an, woher das Saatgut stammt und um welche Sorte es sich handelt», erklärt er.

Wer den Schritt wagen möchte, braucht Fingerspitzengefühl. Der Schlüssel zu einer erfolgreichen Keimung der Samen sei, «immer auf eine Temperatur zwischen 23 und 25 Grad zu achten». Die Experten raten, die Setzlinge in einer Art Treibhaus in herkömmlichen Blumenkästen zu ziehen. Neben der richtigen Temperatur sind Hanfpflanzen auch bei der Feuchtigkeit wählerisch: Die müsse hoch sein, so Eilenbecker und Steinmetz, zu viel sei aber auch nicht gut. Außerdem brauchen die Pflanzen, wenn sie am wachsen sind, Licht. Ihre Empfehlung liegt bei 200 Watt. Effizienter als eine herkömmliche Beleuchtung seien LED-Lichter. «Die Gesamtkosten für eine Installation dürften zwischen 500 und 800 Euro liegen».

Für ein Erntergebnis von ein bis zwei Gramm pro Watt reichten einige Minuten Pflege pro Tag – manchmal träten Pflanzenkrankheiten wie Pilze in Gewächshäusern auf. Insgesamt sind bei einer Ernte von vier Pflanzen laut den Experten also 200 bis 400 Gramm möglich – vorausgesetzt, man hat einen grünen Daumen.