Gesundheit am Arbeitsplatz: Homeoffice verstärkt Selbstzweifel und kann krank machen - Arbeitswelt - Elektroniknet

2022-08-12 17:34:24 By : Admin

Die derzeit geltende Homeoffice-Pflicht erhöht das Risiko, dass Mitarbeiter erkranken, etwa wegen unzureichender ergonomischer Bedingungen. Aber auch mentale Belastungen nehmen zu. Führungskräfte sollten Mobilarbeit daher nicht nur zulassen, sondern professionell organisieren und begleiten.

Zuletzt wies LinkedIn darauf hin, dass die Abgeschiedenheit im Homeoffice offenbar Selbstzweifel verstärkt. Vier von zehn Deutschen leiden einer Umfrage des Karriere-Netzwerkes zufolge unter dem »Imposter-Syndrom«, auch Hochstapler-Syndrom genannt. Wer darunter leidet, empfindet sich – meist ungerechtfertigt – als nicht qualifiziert, nicht gut genug für seinen Job und bangt, dass dies wohl auch bald entlarvt werde.

Nun sind Selbstzweifel an sich nicht pathologisch, zumindest nicht, wenn sie nur phasenweise auftreten. Die aktuelle Isolation hat die Selbstzweifel nun aber offenbar befeuert, zeigt die LinkedIn-Umfrage unter gut 2000 Berufstätigen, das gab fast jeder Fünfte (17 Prozent) aller Befragten an.

Gut ein Drittel (31 Prozent) der deutschen Berufstätigen gibt dabei an, die Pandemie habe ihr Selbstbewusstsein am Arbeitsplatz negativ beeinflusst. Weil das Feedback der Kollegen fehlt und die Unterstützung des Vorgesetzten, sagen 36 Prozent derjenigen, die einen negativen Einfluss spüren. Weitere 32 Prozent erklärten sich ihr vermindertes Selbstbewusstsein mit einer gesteigerten Arbeitslast und dem daraus resultierenden Gefühl, den neuen Aufgaben nicht gewachsen zu sein. Und 31 Prozent bringen diese Wahrnehmung mit einer Veränderung des eigenen Jobs aufgrund der Pandemie in Verbindung. 

Wiederum 17 Prozent sagen, sie hätten weniger Lob von Vorgesetzten erhalten – ebenfalls ein möglicher Grund für gestiegene Selbstzweifel. Dabei zeigt sich auch ein großes Generationsgefälle: Berufseinsteiger zwischen 16 und 24 Jahren stellen ihre Fähigkeiten am Arbeitsplatz heute deutlich häufiger infrage (47 Prozent) als noch vor der Pandemie. Zum Vergleich: Nur 17 Prozent der über 55-jährigen Berufstätigen stimmen dem zu. Zudem zweifeln Frauen häufiger an sich als Männer. 

Offenbar verstärken die gestiegenen Selbstzweifel den Wunsch nach Jobwechsel, zeigt die Studie. 57 Prozent der Studienteilnehmer können sich einen Jobwechsel in diesem Jahr vorstellen – und würden dabei genau hinschauen, zeigt eine Studie von Ergotron, Spezialist für ergonomische Arbeitsumgebung: 73 Prozent der Arbeitnehmer würden ihren nächsten Arbeitgeber auch nach Kriterien wie ergonomischer Arbeitsumgebung und Aufmerksamkeit für die mentale Gesundheit auswählen, besagt die Studie. Vor allem für die Gruppe der 25- bis 34-Jährigen ist dies wichtig (75 Prozent). Nur neun Prozent aller Arbeitnehmer stimmten dem nicht zu. Doch nur etwa ein Drittel (35 Prozent) der Befragten gab an, dass ihr Vorgesetzter sich regelmäßig nach ihrer Gesundheit und ihrem Wohlbefinden erkundige. Teilgenommen hatten in Deutschland 150 Angestellte, die derzeit in hybriden Arbeitsmodellen oder durchgehend im Homeoffice arbeiten.  

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