Grünes Licht für die U3: Wo Berlins U-Bahn-Netz als Nächstes wachsen soll

2022-07-15 17:34:00 By : Admin

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2026 könnte der erste Spatenstich für den Tunnel zum Mexikoplatz gefeiert werden. Das Projekt sieht simpel aus, ist es aber nicht. Was kommt als Nächstes?

Berlins U-Bahn-Netz wächst – langsam und gemächlich. Bis die nächste Neubautrasse in Angriff genommen wird, werden noch einige Jahre vergehen. Der Baubeginn für die Verlängerung der U-Bahn-Linie U3 von Krumme Lanke zum Mexikoplatz wird für Ende 2026 angestrebt. Das teilte Constanze Siedenburg, Sprecherin von Mobilitätssenatorin Bettina Jarasch (Grüne), der Berliner Zeitung auf Anfrage mit. Immerhin: Eine wichtige Etappe des Projekts in Zehlendorf kann nun beginnen. Weitere Neubaustrecken sind in der Diskussion. Doch eine andere U-Bahn-Debatte ist ebenfalls aufgeflammt.

Seit 1929 endet die U-Bahn an der Krummen Lanke in Zehlendorf. Am anderen Ende der heutigen U3, in Friedrichshain, starten die Züge heute an der Warschauer Straße. Doch jetzt zeichnet sich ab, dass die mittlerweile fast 20 Kilometer lange U-Bahn-Linie im Südwesten Berlins wächst. Am Mexikoplatz, nicht weit vom dortigen Bahnhof der S-Bahn-Linie S1, soll die 25. Station dieser Ost-West-Linie entstehen.

„Nachdem der Doppelhaushalt 2022/2023 am 23. Juni vom Abgeordnetenhaus verabschiedet wurde, werden durch die BVG Projekt GmbH nun die notwendigen Leistungen ausgeschrieben“, teilte Constanze Siedenburg mit. „Die nächsten Schritte sind die Erstellung einer Machbarkeitsuntersuchung, darauf folgen die Vorplanung sowie die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung.“

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Mit nicht einmal einem Kilometer Länge würde es sich rein technisch um ein ziemlich überschaubares Bauvorhaben handeln. Hinzu kommt, dass ein Teil des Tunnels schon existiert. Heute werden dort U-Bahnen abgestellt, bevor sie zum Wittenbergplatz und weiter zur Warschauer Straße zurückfahren.

„Unter der Argentinischen Allee gibt es bereits ein etwa 190 Meter langes Tunnelbauwerk, an das eine Neubaustrecke nach vorliegender Kenntnis angeschlossen werden könnte“, so Siedenburg. „Für den weiteren Verlauf bis Mexikoplatz wäre ein Neubau notwendig.“ Bisher war von 680 bis 700 Metern die Rede. „Im Bereich Mexikoplatz wären weitere Bauleistungen erforderlich, um eine attraktive Umsteigesituation zu schaffen und eine verträgliche Gestaltung im denkmalgeschützten Ensemble Mexikoplatz sicherzustellen“, bestätigte die Sprecherin.

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Obwohl das Projekt simpel wirkt, warnen Beobachter vor möglichen Hürden. Zwar wäre die Gesamtinvestition nicht besonders hoch – zuletzt war von rund 40 Millionen Euro die Rede. Doch das standardisierte Bewertungsverfahren darf nur dann einen Wert von mehr als 1,0 ergeben, wenn die Maßnahme neue Nahverkehrskunden zum Beispiel vom Pkw gewinnt. Wenn bei der Wirtschaftlichkeitsuntersuchung jedoch herauskommt, dass die Verlängerung der U3 fast nur von bisherigen Nahverkehrskunden genutzt würde, die es dann bequemer haben, wird dies nicht belohnt. Zudem ist zu berücksichtigen, dass die U3 zu den schwach frequentierten U-Bahn-Linien Berlins gehört. Kurz vor dem Endbahnhof Krumme Lanke rutscht die werktägliche Nutzerzahl in den vierstelligen Bereich.

„Berlin braucht die U3-Verlängerung, denn sie ist ein wichtiger Lückenschluss und auch schnell realisierbar“, sagte der FDP-Verkehrspolitiker Felix Reifschneider. „Der Bau hätte schon lange in Angriff genommen werden können, wenn der Senat nicht alle U-Bahn-Planungen zurückgestellt hätte.“ Wichtig sei, dass eine Variante gewählt wird, die eine Fortführung über den Mexikoplatz hinaus ermöglicht – ein Weiterbau nach Kleinmachnow wurde schon in den 1920er-Jahren diskutiert. „Dies darf aber nicht erst in zehn Jahren passieren“, so Reifschneider. „Die Verkehrssenatorin muss jetzt zusammen mit der BVG die Planungen deutlich beschleunigen, um die schnelle Einwerbung von Bundesmitteln zu ermöglichen und den Bau vor 2025 beginnen zu können.“

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Tino Schopf, Staatssekretär in der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe, setzt sich ebenfalls für einen zügigen Baubeginn ein. „Ziel muss es sein, dass die Arbeiten noch in dieser Wahlperiode starten“, sagte der SPD-Politiker der Berliner Zeitung. Das wäre dann spätestens zum Herbstbeginn 2026. Das Projekt sei ein sichtbares Zeichen dafür, dass die Koalition den Ausbau des U-Bahn-Netzes in Angriff nehme. Dazu wurde ein „Lenkungskreis U-Bahn“ gegründet, der monatlich tagt.

Weitere wichtige Projekte wären die Erweiterungen der U7, die an beiden Enden wachsen soll – in Spandau zur Großsiedlung Heerstraße Nord, im Südosten von Rudow nach Schönefeld zum Flughafen BER (was der ehemaligen Neuköllner Bezirkschefin und jetzigen Regierenden Bürgermeisterin Franziska Giffey besonders am Herzen liegt). Auch die Fortführung der U2 nach Pankow Kirche sei ein wesentlicher Bestandteil der U-Bahn-Strategie, so Schopf weiter. Persönlich halte er zudem die Verlängerung der U9 über den heutigen Endbahnhof Osloer Straße hinaus nach Pankow Kirche für sinnvoll.

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„Mit dem Haushalt 2022/2023 haben wir als Koalition im Abgeordnetenhaus für die Planungen von neuen U-Bahn-Verbindungen rund 30 Millionen Euro bereitgestellt, unter anderem für die Verlängerungen der U3 zum Mexikoplatz sowie für die U7 zum BER und zur Heerstraße“, sagte der SPD-Haushaltspolitiker Sven Heinemann. „U-Bahn und Straßenbahn sollten in der öffentlichen Diskussion nicht länger ideologisch gegeneinander ausgespielt werden. Der Neubau von Netzerweiterungen bei der U-Bahn hat genauso seine Berechtigung wie die Ergänzung des Straßenbahnnetzes. Dafür haben wir 24 Millionen Euro im Haushalt zur Verfügung gestellt.“

Der Linke-Verkehrspolitiker Kristian Ronneburg wies darauf hin, dass bei der Diskussion über neue U-Bahn-Tunnel das Bestandsnetz nicht vergessen werden dürfe. Auch dort stünden „anspruchsvolle Aufgaben“ an. So müsse der seit fünf Jahren wegen Baufälligkeit gesperrte Waisentunnel in Mitte, der die U5 mit der U8 verbindet, abgerissen und neu gebaut werden. „Wir müssen auch bei der Automatisierung der U-Bahn wie auf der U5 und der U8 vorankommen, damit die Fahrgäste schneller vorankommen, indem dichtere Takte gefahren werden können. Hier erwarte ich auch das Engagement der gesamten Koalition.“

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Gegen das U-Bahn-Projekt im Südwesten hat aber auch Ronneburg nichts einzuwenden. Und er hat noch weitere Ideen zur Erweiterung der Infrastruktur: „Die Verlängerung der U3 zum S-Bahnhof Mexikoplatz bietet die Möglichkeit eines Lückenschlusses im Schnellbahnnetz zur Verknüpfung mit der S-Bahn und dem Regionalverkehr“, sagte der Linke-Politiker. „Die Planung sollte gemeinsam mit dem Ausbau der Wannseebahn für den Regionalverkehr erfolgen. Mexikoplatz wird so zum Verknüpfungspunkt mit der S1, der Regio-S-Bahn und der künftig verlängerten Potsdamer Straßenbahn, die die Feinerschließung von Kleinmachnow und Stahnsdorf übernimmt.“

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