Lokalinfo AG: Verblüffender Selbstversorger für daheim

2022-09-02 17:33:02 By : Admin

Das Start-up Pleasant Plants bietet eine autonome Lösung für den Anbau von Kräutern und Gemüse zu Hause. Es hat dafür den automatischen Pflanzen-Produktionsassistenten (APPA) entwickelt. Der Name ist sperriger als die Bedienung.

Selbstversorger sein ist aus gesundheitlichen und ökologischen Gründen ein wachsender Wunsch vieler Menschen. Wenn man genau das produzieren könnte, was man braucht und wo man es braucht, könnten sich lange Transportwege mit hohem CO2-Ausstoss, grosse Abfallmengen und die Verschwendung von wertvollen natürlichen Ressourcen stark reduzieren lassen. Zudem wäre das Produkt immer frisch und biologisch gezüchtet. Und nicht zuletzt könnte man sein eigenes Produkt wählen und wäre nicht auf die Supermarktauswahl angewiesen.

Die Coronapandemie hat eine Welle von ­Interesse für Selbstversorgertum ausgelöst. So erobern immer mehr Do-it-yourself-Anbauprojekte und Shops mit nötigem Zubehör den Markt. Um für den modernen Stadtmenschen attraktiv zu sein, muss jedoch eine platzsparende und autonome Lösung gefunden werden, die auch ohne Balkon oder Garten funktioniert. Genau dafür haben Jenny Held und Alexander Smirnow, Gründer von Pleasant Plants, den automatischen Pflanzen-Produktionsassistenten (APPA) ent­wickelt.

Nur Nährstofflösung braucht es

Das hydroponische Gerät ist effizient und sauber und es übernimmt die Versorgung der Pflanzen mit Wasser, Nährstoffen und Licht, bis es Zeit zum Ernten ist. Lediglich die Nährstofflösung muss man auffüllen, im Schnitt alle zwei Wochen. Der APPA eignet sich gut für den Anbau von Kräutern und kleinen Gemüsepflanzen. «Unser Ziel ist es, eine Alternative zum üblichen Nahrungsmittel­anbau zu bieten und es Menschen zu ­ermöglichen, eigenes Essen effizient zu produzieren», sagt die promovierte Physikerin Jenny Held. Sie hat selber zu Hause immer mindestens einen APPA laufen. «Ich bin wie so manche andere eine Person, die Schwierigkeiten hat, sich regelmässig um Pflanzen zu kümmern», schmunzelt sie. Sie benutze fast jeden Tag ein paar Kräuter zum Kochen oder für Tee. Wichtig ist Jenny Held, dass «APPA natürlich nur der erste Schritt in Richtung Selbstversorgertum» sei. «Schon jetzt sind die nächsten Systeme in Entwicklung, die die mögliche Pflanzenvielfalt noch stark erweitern sollen».

Das Pleasant-Plants-Team besteht aus Studenten und Alumni der ETH und der Universität und baut die Geräte per Hand­arbeit in Zürich, mit so vielen lokalen Ressourcen wie möglich. Denn nicht nur das Ergebnis soll ökologisch sein, sondern auch die Herstellung. Nachdem die positive Zertifizierung der Sicherheit als Haushaltsgerät kürzlich erfolgte, ist der APPA nun im Handel. Die Lieferfrist beträgt sechs bis acht Wochen. Der Preis beträgt nun 299 Franken, womit die Kosten für den Endkunden gegenüber dem Prototyp, der noch gegen 400 Franken kostete, deutlich gesunken sind.

Das Gerät wirklich nutzerfreundlich zu machen, sei eine grössere Aufgabe gewesen, die viel Testen und viele Veränderungen erfordert habe, erläutert Held. Umso zufriedener sei man nun, dass der Verkauf jetzt gestartet werden könne.

Vorbestellungen gab es bisher schon einige, etwa aus Luzern, St. Gallen, aus ­Glarus und Basel-Stadt, sowie natürlich aus der Stadt Zürich. Hier, wo das Gerät auch entwickelt wurde und nun hergestellt wird. APPA, made in Zürich.

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