Nordmagazin

2022-07-22 17:42:09 By : Admin

Mediterranes Flair im eigenen Garten oder auf dem Balkon? Olivenbäume wachsen und gedeihen problemlos auch hierzulande. Was es rund um Anpflanzen, Pflege und Überwintern zu beachten gilt.

Wer einen Olivenbaum pflanzt, sollte Geduld mitbringen: Er wächst sehr langsam und erste Früchte trägt er erst nach etwa sieben Jahren. Daher wird der anspruchslose Ölbaum hierzulande eher als Zierpflanze kultiviert. Wer dennoch eine Handvoll Oliven ernten möchte, sollte diese nicht roh, sondern nur in gekochtem oder eingelegtem Zustand verzehren.

Der immergrüne Olivenbaum (Olea europaea) gehört zur Familie der Ölbaumgewächse und hat seinen Ursprung im Mittelmeerraum. Aus diesem Grund benötigt er unbedingt einen sonnig-warmen und windgeschützten Standort, der im besten Falle nach Süden ausgerichtet ist. Da er nur sehr langsam wächst, macht er sich auch gut im Pflanztopf auf kleinen Balkonen und Terrassen. Besonders kleinwüchsig ist beispielsweise die Sorte "Plato".

Die ideale Bodenbeschaffenheit ist nährstoffarm und trocken. Weil Olivenbäume empfindlich auf Staunässe reagieren, sollten sie nur selten gegossen und während der Wachstumsphase (Mai bis September) höchstens zweimal im Monat gedüngt werden. Hierfür eignet sich am besten Dünger, der auf die Bedürfnisse von Kübelpflanzen ausgerichtet ist.

Die meisten Olivenbaum-Sorten sind recht frostempfindlich, daher ist in deutschen Gefilden ein Anbau im Kübel zu empfehlen. Für eine größere Ernte sollte man mindestens zwei Olivenbäume unterschiedlicher Sorten kultivieren, da die gegenseitige Fremdbestäubung den Ertrag erhöht. Mittlerweile gibt es allerdings auch selbstbefruchtende Sorten, wie zum Beispiel "Leccino". Vor dem Anpflanzen den Kübel mit Blähton befüllen, um Staunässe zu vermeiden. Bei richtiger Pflege kann ein Olivenbaum im Pflanztopf eine maximale Höhe von zwei Metern erreichen. In der freien Natur hingegen wird er nach mehreren Jahrzehnten bis zu 20 Meter groß.

Wer einen Olivenbaum lieber direkt in den Garten setzen möchte, sollte unbedingt darauf achten, dass dieser aus einer regionalen Baumschule stammt und an die deutsche Witterung gewöhnt ist. Aufgrund der Frostempfindlichkeit ist ein Anpflanzen im Freien nur in milden Regionen ratsam, in denen die Temperatur im Winter nicht unter minus fünf Grad sinkt. Um auch im Beet Staunässe vorzubeugen, sollte vor dem Anpflanzen eine Schicht Blähton oder Kies verteilt werden. Oder aber man pflanzt den Olivenbaum direkt inklusive Kübel in die Gartenerde. Auf diese Weise kann er zum Überwintern wieder ausgegraben werden.

In der Regel benötigen Olivenbäume im Winter nur einen geschützten Standort, zum Beispiel nahe einer Hauswand, sowie einen geeigneten Frostschutz. Zum Abdecken eignen sich zum Beispiel Bastmatten, Laub oder Tannengrün. Keramikfüße verhindern das Platzen von Tongefäßen. Die Baumkrone am besten mit einem hellen Vlies einhüllen. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, achtet direkt beim Kauf auf winterharte Olivenbaum-Sorten. Dazu zählen zum Beispiel "Lessini" (bis minus zehn Grad) und "Olivastra Seggianese" (bis minus 20 Grad).

Besonders kältempfindliche Sorten stellt man im Herbst besser in einen unbeheizten Hausflur, Wintergarten oder in ein wohl temperiertes Gewächshaus (fünf bis acht Grad). Neben ausreichend Licht sollten die Pflanzen hin und wieder sparsam gegossen werden, um den Wurzelballen vor dem Austrocknen zu schützen. Auch das Blattwerk benötigt in der kalten Jahreszeit gelegentlich etwas Wasser, da Olivenbäume in ihrer mediterranen Heimat eine hohe Luftfeuchtigkeit gewöhnt sind. Ist es zu dunkel oder zu trocken, verliert der Olivenbaum über den Winter seine Blätter, diese wachsen im Frühjahr allerdings wieder nach. Nach den Eisheiligen Mitte Mai dürfen Olivenbäume wieder zurück in den Garten oder auf den Balkon.

Das Schneiden des Olivenbaums dient weniger der Erntesteigerung als vielmehr der Formgebung. Es gibt hier also kein Richtig oder Falsch. Oft werden Olivenbäume bei uns als Hochstämme kultiviert. Hierfür einfach im Frühjahr die seitlichen Äste abschneiden und regelmäßig die Spitzen der Haupttriebe entfernen, um ein buschiges, verzweigtes Wachstum zu fördern.

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