Weiße Fliegen bekämpfen: Diese einfachen Tipps helfen | STERN.de

2022-09-09 17:33:42 By : Admin

Aufgrund ihrer weißen Flügel erinnern die Schädlinge zumindest optisch an Fliegen, zählen aber zu den Mottenschildläusen. Es gibt knapp 1500 unterschiedliche Arten, von denen es hierzulande vor allem zwei auf Gemüsepflanzen und Balkonblumen abgesehen haben: die Gewächshaus-Mottenschildlaus und die Baumwoll-Mottenschildlaus. Auf ihrem Speiseplan stehen einjährige Tomaten und Gurken, Paprika und Zucchini, aber auch Obst (z.B. Erdbeeren) – oder Zierpflanzen wie Primeln, Geranien und Rhododendren. Um die rasante Vermehrung zu stoppen, sollten Sie Weiße Fliegen bekämpfen. Welche Methode besonders wirksam sind und welche Indizien für einen Befall sprechen, lesen Sie wie folgt.

Weiße Fliegen sind nur wenige Millimeter groß und besitzen milchig-weiße Flügel, die mit Wachsstaub bedeckt sind. Dieser soll die Insekten vor Feuchtigkeit schützen. Ihre kleinen Beinchen nutzen die Schädlinge zum Springen, etwa wenn sie eine befallene Pflanze berühren und die Tiere auf ein anderes Gewächs flüchten. Ein Weibchen ist in der Lage, bis zu 400 Eier zu legen – und zwar in nur vier Wochen (länger leben die Insekten nicht). Nur wenige Tage nach der Ablage verändern die langen, ovalen Eier ihre Farbe: von Weiß-Gelb zu Braun-Schwarz. Etwa eine Woche später beginnen bereits die ersten Larven zu schlüpfen und die Wirtspflanze auszusaugen und zu schwächen. Wird die rasante Vermehrung der Weißen Fliegen nicht unmittelbar gestoppt, können die Blätter absterben oder es kommt zu Wachstumsstörungen von Gemüse- und Zierpflanzen.

Um herauszufinden, ob eine oder mehrere Pflanzen von Weißen Fliegen befallen sind, müssen Sie die Blattunterseiten genauer inspizieren: Finden sich darauf millimeterkleine, lange und ovale Eier (meist weiß, gelblich oder grün gefärbt) – die kreisförmig abgelegt wurden – oder auch Larven, hat sich der Schädling bereits vermehrt. Ein weiteres Indiz ist der feine, weiße Wachsstaub, den die Schädlinge auf ihren Flügeln tragen und somit auf den Pflanzenteilen oder der Blumenerde verteilen. Mindestens genauso eindeutig für einen Befall sprechen die Ausscheidungen der Weißen Fliege, auch Honigtau genannt: eine Art klebriger Film. Da sowohl die Insekten als auch ihre Nachkömmlinge der Pflanze schaden, machen sich mit der Zeit gelbe Punkte auf den Blättern breit. Im schlimmsten Fall übertragen die Schädlinge Viren, die einen Pilzbefall (Rußtau) fördern.

Und noch ein Tipp: Wenn Sie die Pflanze schütteln, können Sie die Weißen Fliegen dabei beobachten, wie sie umherspringen. In dem Fall ist der Beweis eindeutig – selbst wenn Sie noch keine Eier oder Larven an den Blattunterseiten ausfindig gemacht haben.

Die Schädlinge bevorzugen warme Orte, da sie Temperaturen unter null Grad nicht lange aushalten. Aus diesem Grund sind winterharte Balkonpflanzen weniger gefährdet. Da die meisten Gemüsesorten jedoch im Frühjahr ausgesät und erst im Sommer oder Herbst geerntet werden, haben Weiße Fliegen leichtes Spiel. Um die Insekten aus Ihrem Gewächshaus fernzuhalten oder einen ersten Befall zu bekämpfen, können Sie folgende (Haus-)Mittel einsetzen:

Gelbtafeln Sogenannte Leimfallen haben eine magische Anziehungskraft auf viele Schädlinge wie Trauermücken, Thripsen – oder auch Weiße Fliegen. Die gelbe Farbe lockt ausgewachsene Insekten an, ihre Larven allerdings nicht. Wichtig ist, dass Sie die Gelbsticker  nur in geschlossenen Gewächshäusern anwenden, da sonst auch andere Tiere wie Bienen oder Marienkäfer daran haften bleiben und verenden.

Schlupfwespen Eine weitere Möglichkeit, um Weiße Fliegen zu bekämpfen, ist der gezielte Einsatz von Schlupfwespen . Die millimeterkleinen Insekten setzen ihre Larven in die Eier der Pflanzenschädlinge, sodass daraus neue Schlupfwespen schlüpfen und keine Weißen Fliegen. Gibt es keine Eier mehr, die der biologische Schädlingsbekämpfer parasitieren kann, verschwinden die Schlupfwespen automatisch wieder.

Spritzmittel Es gibt Insektizide gegen Weiße Fliegen, die in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden auf die befallenen Stellen gesprüht werden müssen. Möchten Sie lieber auf ein natürliches Spritzmittel setzen, können Sie dieses auch selbst herstellen: zum Beispiel mit Teebaumöl, genauer gesagt zehn Tropfen auf einen Liter Wasser plus einen Tropfen Spülmittel. Alternativ können Sie auch Rapsöl (1:3 im Verhältnis) und einen Tropfen Spülmittel verwenden.

Und noch ein Tipp zum Schluss:  Auch Weiße Fliegen haben natürliche Feinde wie die Schlupfwespen, die Sie mit bestimmten Pflanzen wie Korn- und Ringelblumen oder Wildkräutern anlocken können. Zudem haben bestimmte Kräuter eine abstoßende Wirkung auf die Schädlinge, zum Beispiel Basilikum oder Thymian – daraus lässt sich auch ein natürliches Spritzmittel (als Sud) herstellen.

Quellen: Mein schöner Garten, Gartenjournal,Utopia

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