Zimmerpflanzen selber vermehren? So gelingt es

2022-08-26 17:35:47 By : Admin

So manch einer stellt sich die Frage, wie er aus seiner Lieblingspflanze eine zweite ziehen kann. Dafür gibt es mehrere Methoden, und zwei davon funktionieren einfacher, als man denkt. Möglich ist die Vermehrung etwa durch das Abtrennen eines Stecklings.

Hierfür nimmt man ein scharfes und mit Alkohol desinfiziertes Messer und trennt ein zehn bis fünfzehn Zentimeter langes Pflanzenstück unterhalb des Sprossknotens – der Punkt, an dem ein oder mehrere Blätter ansetzen – von der Mutterpflanze ab. Ein bis zwei Blätter sollte der Steckling dabei schon tragen. Zu zahlreich dürfen sie aber nicht sein, weil die Pflanze sonst zu viele Ressourcen verbraucht, um allein schon nur ihre Blätter zu versorgen. Aus demselben Grund sollte man auch keinen Trieb mit Blüten oder Blütenknospen verwenden.

Besonders gut wurzeln Stecklinge, wenn sie im Frühjahr oder Frühsommer geschnitten werden. In dieser Zeit beginnt die neue Wachstumsperiode, die Tage werden wieder länger, was die Pflanzen stärkt und in ihrem Wachstum fördert.

Anschliessend stellt man den Steckling entweder in ein Glas mit frischem Wasser und wartet bis er Wurzeln bildet, oder man pflanzt ihn vorsichtig in die Erde. Bei der Methode mit dem Wasserglas ist es wichtig, dass der blattlose Teil vollständig unter Wasser ist, der Standort hell ist und das Wasser zweimal pro Woche gewechselt wird.

Nach ein paar Tagen oder Wochen, das hängt von der Pflanzenart ab, treibt der Steckling Wurzeln aus. Hat er solche gebildet, pflanzt man ihn vorsichtig in einen Topf mit Erde und platziert ihn an einem hellen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung. Zudem hält man ihn ausreichend feucht, ohne dass sich Staunässe bildet.

Alternativ kann man den Steckling aber auch gleich nach dem Schnitt in einen Topf mit befeuchteter Anzuchterde setzen und ihn an einen hellen, warmen Standort ohne direktes Sonnenlicht stellen. Zudem empfiehlt sich, vorsichtig einen durchsichtigen Plastiksack über die Pflanze und den Topf zu stülpen, damit das Wasser nicht zu schnell verdunstet. Ihn gilt es aber regelmässig kurz zu entfernen, damit sich darunter kein Schimmel bilden kann. Ganz weg kommt das Plastik, sobald sich junge Triebe gebildet haben. Ist die junge Pflanze dann kräftig genug, pflanzt man sie in ein für sie geeignetes Substrat um.

Nicht jede Pflanze treibt innerhalb weniger Tage Wurzeln aus. Besonders verholzte Pflanzen brauchen häufig etwas länger. Darum übt man sich in Geduld und gibt nicht schon nach zwei Wochen auf. Fängt der Steckling aber an zu faulen, ist es Zeit für einen neuen Versuch.

Eine zweite einfache Methode ist die Vermehrung durch Ableger. Ableger – auch Kindel genannt – haben bereits eigene Wurzeln und Blätter gebildet und entspringen dem Haupttrieb der Mutterpflanze.

Den Ableger trennt man mit einem scharfen, desinfizierten Messer möglichst dicht ab. Anschliessend setzt man ihn in einen Topf mit Anzuchterde, wässert ihn nur mässig, damit die Wurzeln nicht faulen, und stellt ihn an einen hellen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung. Ist er kräftig und gut gewachsen, kann man ihn in ein geeignetes Substrat umtopfen.

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